Die Aufstell- und Stempelmaschine AM 990 / 991 von AEG Electrocom (heute Siemens AG)

 

Diese Aufstell- und Stempelmaschine wurde ab 1993 mit Beginn der ersten Briefzentren in den dortigen Briefordnereien aufgestellt und wird bis heute eingesetzt. Je Briefordnerei gibt es eine Maschine, in großen Briefzentren, wo es drei Briefordnereien gibt, sind natürlich 3 Maschinen vorhanden. Diese Maschinen stempeln alle Standard- und Kompaktbriefe, die maschinenfähig sind mit einem Maschinenstempel ab. Allerdings können diese Maschinen auch alternativ für den Frankierservice für entsprechende maschinenfähige Briefe benutzt werden. Dies ist auch heute noch vereinzelt der Fall, obwohl es hier von Anfang an separate Maschinen gegeben hat. Zuerst sehen Sie nun ein Bild dieser Maschine.

Wer alternativ gleich zu den Stempelklischees und Infos möchte, folge diesem Link nach unten >

Aufstell- und Stempelmaschine AM 990/991 von AEG Electrocom

 

Anschließend folgen typische Abschläge dieser Maschinen und einige Grundinfos dazu (in Vorbereitung) . Am Ende folgt eine Auswahl von Angaben zu dieser Maschine aus dem Firmenprospekt der Firma AEG Electrocom.

 

 

Stempelklischees und Infos zu dieser Maschine:

 

Da diese Maschine zum einen zur normalen Stempelung eingesetzt wird, aber auch immer wieder für den Frankierservice, wird dieser Abschnitt in zwei größere Teile untergliedert.

 

Teil 1 - die normale Maschinenstempelung

>> diese Infos sind derzeit erst in Planung - bitte haben Sie hier noch etwas Geduld - danke

 

Teil 2 - Die Stempelung von Frankierservicebelegen

a) >> Infos zum Anfang mit dieser Stempelmaschine und deren Klischees folgen noch

 

b) Frankierservicestempelung mit der AM 990 / 991 ab Januar 2005 mit neuen DMC-Klischee

 

Anfang 2005 wurden alle Briefzentren bezüglich der vorhandenen Aufstell- und Stempelmaschinen AM 990/991 mit neuen Stempelköpfen für den Frankierservice ausgerüstet. Hintergrund war, daß ein Jahr vorher die Post bei den Absenderfreistempeln begonnen hatte, diese mit einen Matrixcode zu ergänzen - dies ist ja unter dem Stichword "Frankit" bekannt. Dieser Datamatrixcode (DMC) sollte nun schrittweise auch bei anderen Frankierarten eingeführt werden, beispielsweise beim Frankierservice. Daher erhielten in einem ersten Schritt alle Briefzentren für die Variante Stempelung der Frankierservicesendungen mit der AM 990/991 Anfang Januar 2005 neue Stempelköpfe, die folgendes Aussehen haben sollten:

 Stempelabschlag mit dem neuen Stempelklischee vom Briefzentrum 04 aus der Frühzeit vom 8. März 2005

 

 

Dieses neue Stempelklischee besteht nun aus drei verschiedenen Teilen. Teil 1 auf der linken Seite besteht in der Regel aus Posteigenwerbung. Vereinzelt kann diese allerdings auch mal fehlen. Optional gibt es an dieser Stelle auch Firmenwerbung (Frankierservice Spezial) oder Sonderklischees - dazu näheres dann weiter unten.

Teil 2 ist das neue Element, der Datamatrixcode (DMC). Da es sich um mechanische Maschinen handelt, ist der DMC bei jedem Briefzentrum immer identisch und auch bei jedem Abschlag gleich, im Gegensatz un den neuen Frankit-Freistempeln, wo jeder Matrixcode unterschiedlich und eindeutig ist. In diesem Datamatrixcode ist nur das jeweilige Briefzentrum und die Frankierart (also hier der Frankierservice) in Matrixform verschlüsselt. Vollbezahlte Sendungen kann man daran erkennen, daß diese unter dem DMC kein "Entgelt bezahlt" Vermerk enthalten. Der DMC ist in beiden Fällen beim selben Briefzentrum gleich, wie das folgende Beispiel vom BZ 30 deutlich zeigt. Es gibt also für jedes Briefzentrum zwei etwas unterschiedliche Klischeeteile 2 - einmal nur DMC und einmal DMC mit "Entgelt bezahlt"

 

 

Teil 3 enthält den Firmennamen "Deutsche Post", das Posthorn, darunter die Angabe des Produktes "Frankierservice", es folgt das individuell einstellbare Datum und in der letzten Zeile die Ortsangabe in Form des jeweiligen Briefzentrums (hier Briefzentrum 10).

Soweit die Theorie, in der Praxis gibt es nun aber viele Optionen, bedingt durch das vorhandene modulare Baukastensystem der Teile, die auch an anderen Maschinen (Klüssendorf) oder (Nagler) passen würden wie natürlich auch umgekehrt. Das folgende Beispiel soll dies noch mal ansatzweise erläutern, die Teile 1 und 2 sehen noch normal nach den gewünschten Vorgaben aus, aber Teil 3 weicht doch deutlich davon ab. dies zeigt deutlich, daß es sich um ein modulares Baukastensystem handelt.  Gut zu sehen ist hier im Teil 3 auch der Stempelkopf mit dem kleineren Durchmesser, der immer wieder auch mal bei der Stempelung von normalen Sendungen auftauchen kann.

 

Bezüglich dieser ungewöhnlichen Sonderform gibt es noch vier weitere mir bekannte Beispiele dieser Art. Einmal vom Briefzentrum 78, hier fehlt allerdings der Teil 1, er wurde scheinbar nicht montiert. Besonders ungewöhnlich ist der zweite Abschlag, der zwar etwas schwach ist, aber hier hat das BZ 46 statt einer Postwerbung Firmenwerbung benutzt.

 

 

Sehr interessant sind dabei besonders die letzten beiden Fälle, denn hier handelt es sich um einen Stempelträger mit großen Tagesstempel (Durchmesser) mit Posthorn, der normalerweise für die normale Briefstempelung vorgesehen war, bei dem ein normales Werbeteil aber durch entsprechende Frankierservicemodule ersetzt bzw. ausgetauscht wurde.

 

 

Wer kennt weitere Varianten mit DMC und wenn ja von welchen BZ ?

 

Betrachten wir nun den 1. Teil genauer, welche Möglichkeiten beziehungsweise Optionen gibt es hier beziehungsweise sind mir bisher bekannt. Die erste Option an dieser Stelle ist, das man diesen Teil einfach nicht montiert. Dies zeigt folgendes Beispiel:

 

 

Die zweite Option ist die unterschiedlicher Posteigenwerbung, es folgt die erste bisher bekannt gewordene Posteigenwerbungsreklame, allerdings bisher nur nachweisbar im Rahmen einer Zweckentfremdung in Form einer normalen Stempelung von Briefen (man hat scheinbar den falschen Stempelkopf in die Maschine eingesetzt - siehe auch unter Vorausentwertung mit Frankierservice weiter unten).

 

 

Hier wurde noch die erste Posteigenwerbungsreklame eingesetzt. Die zweite Variante ist die weiter oben gezeigte, wo zuerst das Produkt "Frankierservice" und dann der Werbeslogan "Mehr Effizienz für ihren Postversand" steht. Siehe auch folgendes Beispiel vom Briefzentrum Nürnberg, das zeigt, das man alternativ auch entsprechende Firmenwerbung (beispielsweise von der Postbank) einsetzen kann.

 

Da die Anfertigung der entsprechenden Werbeklischees mit spezieller Firmenwerbung ja nicht elektronisch sondern als richtiges Metallklischee erfolgen mußte, dürfte es von diesen "Firmenklischees" nur eine geringe Anzahl geben. Es folgen nun noch einige weitere dieser nicht alltäglichen Werbeklischees:

 

 

Wer kennt weitere Klischees ? - Bitte melden Sie diese - danke

> Eine ausführliche Auflistung aller bisher bekannten Firmenklischees mit DMC finden Sie auf der Homepage "Moderne Postgeschichte" wenn Sie diesem Link folgen.

 

Die letzte Option ist die statt Firmenwerbung, spezielle Sonderklischees einzusetzen. Hier ist bisher nur die Variante "Luftpost" vom BZ 20 bekannt, wie folgender Scan zeigt.

 

 

Da es sich bei dem Orginalumschlag mit der Luftpostwerbung um einen C5-formatigen Brief handelt, könnte die Stempelung aber eher an einer Naglerstempelmaschine erfolgt sein, da diese für diese Formate noch geeignet ist (siehe Nagler-Stempelmaschine), nicht aber die AM 990/991. Vermutlich wurde für die C5-Formate der Stempelkopf der AM 990/991 in der Naglermaschine eingesetzt ?

 

 

Ein weiterer Sonderfall, Frankierstreifen mit Klischees mit DMC zu stempeln, um diese dann auf gößerformatigen Sendungen aufkleben zu können zeigt der folgende C5-Umschlag. Wie man hier getrickst hat, um den Stempelabschlag auf dem weißen Frankieraufkleber zu erhalten und mit welcher Maschine dies gemacht wurde ist nicht klar. Die Wahrscheinlichkeit, daß es mit einer AM 990/991 gemacht wurde, ist wegen des extrem hohen Durchsatzes und der komplizierteren Briefführung durch die Maschine eher unwahrscheinlich aber ... wer weiß ?

 

 

Da der Frankierservice optional auch als Vorausentwertung von Infopost- oder Infobriefsendungen von den Kunden gewünscht werden kann, gilt es nun auch noch obige Varianten auf ihre bisher bekannt gewordenen Fälle bezüglich der Vorausentwertung zu untersuchen und vorzustellen.

Die erste Option dieser Art ist die Versendungsform Infobrief National mit Briefmarken, den es vom 1. April 1995 bis zu seiner Abschaffung am 31. Dezember 2012 gab. Dazu folgt ein Beispiel eines Infobriefes Standard aus der letzten Portoperiode.

 

 

Die zweite Option ist die Infopostsendung mit Briefmarken, die es auch heute immer noch gibt. Dazu das folgende Beispiel, das aufgrund seiner Unzustellbarkeit über Premiumadress (Vorausverfügungen) zurück geschickt wurde. Allerdings dürfte es sich bei den benutzen Werbeklischees immer um Posteigenwerbung handeln. Eine Kombination Briefmarke entwertet mit Frankierserviceklischee mit DMC mit Firmenwerbung habe ich bisher noch nie gesehen.

 

 

Sei es aus Unachtsamkeit oder weil es schnell gehen muß gibt es auch noch die Variante, daß für die normale Maschinenstempelung entweder der falsche Stempelkopf mit Frankierservice-Klischee gegriffen und eingesetzt wurde oder vergessen wurde, auszubauen, sodaß vollbezahlte Sendungen mit dem falschen Stempelklischee des Frankierservice entwertet werden, wie folgendes Beispiel zeigt. Hier wurde ein Standardbrief mit 55 Cent irrtümlich mit dem falschen Stempelklischee entwertet.

 

 

Vergessen sollte man zum Schluß aber nicht den einzigen mir bekannten Sonderfall, wo dieses "Stempelklischee" auf einer Postsendung mit Eigenwerbung mehr oder weniger ähnlich eingesetzt wurde.

 

 

Vergleicht man hier den Stempelabdruck mit den normalen Stempelklischees vom BZ 30, sieht man leicht das es sich nicht um einen echten Stempelabschlag handelt, sondern das zu Werbezwecken ein "fingiertes Stempelklischee Frankierservice mit DMC" auf die Sendung gedruckt wurde. Die Werbesendung stammt laut den weiteren Außenseiten und Innenseiten aus dem Juni 2007. Sie wurde im Auftrag des lokalen Direktmarkting-Center verschickt, um für den Frankierservice zu werben.